Erstes Seminar für Grundschulen - Fast 90 Schüler lernen Volkslieder und Volkstanz kennen
von Margit Poxleitner

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Der große „Auftanz" im Konzertraum „Schwarzer Bua": eine Art Polonaise, mit der traditionell Volkstanzveranstaltungen beginnen. Die Kin­der machten ihre Sache gut. Foto: Poxleitner

Seit ihrer Eröffnung waren in der Volksmusikakademie in Bayern schon unzählige Gruppen und Musikanten zu Gast, bisher überwiegend im Jugend- bzw. Erwachsenenalter. Diese Woche gab es nun erstmals ein Angebot für Grundschulen. Die Schülerinnen und Schüler kamen aus dem gesamten Landkreis und weit darüber hinaus.

Neben Grundschulen war das aktuelle Seminarprogramm auch an musikalische Laien, Anfänger, Quereinsteigern und interessierte Tänzer und Sänger gerichtet. Als Dozenten standen Studenten der Hochschule für Musik und Theater in München mit Schwerpunkt Volksmusik zur Verfügung. Für die Studenten eine willkommene Möglichkeit, Methoden der Vermittlung und Volksmusikpflege auszutesten. Für die Kinder ging es ums Kennenlernen und sich für Volksmusik zu interessieren.

Auch die jüngste Premiere an der Volksmusikakademie in Bayern war ein voller Erfolg. Erstmals waren Grundschulen in die Akademie eingeladen. Die Seminare, an denen täglich drei Schulklassen teilnehmen konnten, waren in kürzester Zeit ausgebucht. Aus Freyung kamen die Klassen 3a, 3b und 4a an die Volksmusikakademie, um gemeinsam mit den Studenten aus München zu singen und zu tanzen.

Betreut wurde das Seminar von Studiengangleiterin Simone Lautenschlager, für das Konzept der einzelnen Seminare waren die Studenten selbst verantwortlich. Jeder „Studententrupp" hatte ein eigenes Konzept erarbeitet. Überall ging es ums Singen, Tanzen und auch mal erste Versuche an einem Instrument zu machen.

Eine Gruppe hatte sich zum Beispiel für das Thema Wald entschieden. Da ertönte ein Waldhorn und die Kinder konnten mit Blasrohren ihr Talent für Blasmusik testen. Die Seminare waren für die Studenten natürlich eine Herausforderung, denn mit Erstklässlern, die gerade mal drei Wochen Schule hinter sich haben, heißt es natürlich anders arbeiten als mit den „Großen aus der vierten Klasse". Insgesamt war es eine Win-win-Situation wie Simone Lautenschlager betont. Die angehenden Volksmusiklehrer konnten quasi im „Crashkurs" ihre didaktischen Fähigkeiten testen und die Schülerinnen und Schüler hatten jede Menge Spaß beim Jodeln und Volkstanz.

In drei Gruppen aufgeteilt verteilten sich die Klassen jeweils auf die Räumlichkeiten der Akademie, damit jede Gruppe für sich ohne Beeinträchtigung üben konnte. Vom Dachboden bis zum „Schwarzen Buam" wuselte es die ganze Woche über nur so von Kindern von sechs bis zehn Jahren. Voll konzentriert waren sie bei der Sache, wenn die Studenten erste Tanzschritte erklärten und voller Feuereifer dabei, lustige Strophen nachzusingen. Zum großen Finale trafen sich dann alle im Konzertraum Schwarzer Bua, um gemeinsam mit ihren Lehrmeistern und einer Tanzlmusik den großen „Auftanz", wie er auch bei „den Großen" bei Tanzfesten üblich ist, aufs Parket zu legen.

Während sich an den Vormittagen Grundschulkinder die Klinke der Volksmusikakademie in die Hand gaben, konnten sich Jugendliche und Erwachsene an den Spätnachmittagen und Abenden an Instrumenten weiterbilden lassen oder gemeinsam singen und tanzen. Sowohl das abendliche Konzert am Dienstag, als auch der gemeinsame Sing- und Tanzabend waren bestens besucht.

Der Donnerstagnachmittag war für Mädchen und Buben im Kindergartenalter mit Eltern oder Großeltern reserviert. Auch dieses Angebot wurde ausgiebig genutzt. Mit rund 100 Kindergartenkindern mit Eltern bzw. Großeltern für die Studenten eine weitere Herausforderung.

Passauer Neue Presse